Deutschland hat Rücken!

Die großen Krankenkassen Barmer GEK, DAK-Gesundheit und TK sowie der BKK Dachverband haben Ende 2013 ihre Gesundheitsreporte für 2012 veröffentlicht. Dafür analysierten sie die eigenen Versicherungsmitglieder und die Häufigkeit und Gründe ihrer Krankheitsfälle. Das Bild der protokollierten Krankheitsursachen ist bei allen vier Kassen identisch:

Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems sorgten wie auch in 2011 für rund 25 % aller Krankheitstage.

Der BKK Dachverband gab an, dass in 2012 fast die Hälfte aller Versicherten eine Diagnose der Muskel- und Skelettsystem-Erkrankung erhielt. Damit gehört diese Erkrankung noch vor psychischen Störungen (zwischen 13,9 % und 18,8 % aller gemeldeten Fehlzeiten je Krankenkasse) und Erkrankungen des Atmungssystems (zwischen 12,6 % und 15 % aller gemeldeten Fehlzeiten je Krankenkasse) zu den häufigsten Beschwerden.

80 % der Deutschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen. Das geht auch aus der Statistik der Krankenkassen hervor. Diese Zahlen haben drastische Auswirkungen – nicht nur auf das Leben des/der Einzelnen, sondern auch auf die Arbeitswelt.


Wer ist am häufigsten betroffen?

Insgesamt ist die Anzahl der durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) im Vergleich zu 2011 erneut um etwa 1 Tag gestiegen und liegt im Schnitt bei 14 Tagen.

Die Anzahl der Krankheitstage stieg auch in 2012 mit zunehmendem Alter deutlich an. Sind die Krankheitsursachen bei der Gruppe der unter 30-Jährigen in erster Linie akute Erkrankungen von z.B. Atemweg und Verdauungssystem, sind es bei den nachfolgenden Altersstufen ein rapider Anstieg der (chronischen) Muskel-/ Skelettsystemerkrankungen.

Geschlechterunterschiede sind insgesamt vorhanden, werden aber erst bei Betrachtung der Erkrankung offensichtlich: Frauen haben deutlich mehr Krankheitstage aufgrund psychischer Störungen (3 zu 1,9 AU-Tage) wohingegen Männer bei Muskel-/ Skelettsystemerkrankungen (5 zu 3,8 AU-Tage) sowie Verletzungen und Vergiftungen (2,6 zu 1,4 AU-Tagen) weiter vorne liegen.

Neben der Erkenntnis, welche Krankheiten ein besonderes Augenmerk im betrieblichen Gesundheitsmanagement einnehmen sollten (insbesondere Muskel-/ Skelettsystem und psychische Erkrankungen), wird bekannt gegeben, dass bei den Erhebungen aller Krankenkassen eine hohe Dunkelziffer an nicht erfassten AU-Fällen erwartet werden müsse. Die Kurzzeit-Erkrankungen würden teilweise nicht erfasst, da bei 1-3 Tage andauernden Erkrankungen häufig keine Krankmeldungen an die Krankenkassen erfolgen. Die Fallhäufigkeit liegt, so die Angabe der DAK-Gesundheit, um voraussichtlich 19 % höher und der Krankenstand um 5 % höher als in den Erhebungen ermittelt.


Krankheit aus Unternehmenssicht…

Für ein Unternehmen mit 100 Beschäftigten bedeuteten die Ausfalltage in 2012, bei einem durchschnittlichen deutschlandweiten Krankenstand von 4 %, dass statistisch 4 Mitarbeitende dauerhaft krankheitsbedingt abwesend waren.

Es entstehen hohe Kosten, um diese Ausfälle zu kompensieren. Durch die Investition in die richtigen gesundheitsförderlichen Maßnahmen können diese jedoch wieder gesenkt werden. Eine subjektive und objektive Messung des Gesundheitsniveaus im Unternehmen bringt die notwendigen Informationen, um sinnvolle Aktivitäten zu planen und umzusetzen, die direkt an den genannten Krankheitsursachen ansetzen und präventiv wirken.

Bleiben Sie bewegt!

Ihr Team VisionGesund.







Weiterführende Literatur:

WHO (World Health Organization): Global recommendations on physical activity for health.



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