Teil I: Die optimale Ausstattung und Ausrichtung der Arbeitsmittel.

In einer Forsa-Studie zum Thema „Büro und Arbeitswelt“ gaben 62 % der Befragten die Attraktivität des Arbeitsplatzes als Auswahlkriterium für den Job an. Aber was genau macht einen Arbeitsplatz nun „attraktiv“?

Haben Sie einen „attraktiven“ Arbeitsplatz; sind Sie rundum zufrieden mit ihrer täglichen Beschäftigung in all ihren Facetten? Nein? Dann sind Sie nicht allein!

Laut einer aktuellen Studie der ManPowerGroup würde die Hälfte der Deutschen ihren derzeitigen Job gerne wechseln. Ein bedenkliches Ergebnis. Vor allem die Bezahlung wird als Motiv genannt, doch die Studienergebnisse lassen auch ein schlechtes Arbeitsklima erahnen: fehlende Familienfreundlichkeit, zu wenig Anerkennung der erbrachten Leistung und keine flexiblen Arbeitszeiten.

Ein Punkt, der in der Studie nicht abgefragt wird, hat jedoch ebenfalls erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung des Arbeitsplatzes, wenn auch unterbewusst: Nämlich der Platz selbst – der Platz, an dem Sie arbeiten. Schließlich verbringen die Arbeitnehmer*innen hier unter der Woche den Großteil ihrer Zeit; ein durchschnittlicher deutscher Büroangestellter bringt es auf rund 1.390 Stunden im Jahr.

Ausstattung und optimale Ausrichtung der Arbeitsmittel


Wohlfühlen beginnt bei der physischen Gesundheit. Daher ist es wichtig, auf eine ergonomische Ausrichtung des Arbeitsplatzes zu achten. Gerade, wenn Sie den Löwenanteil Ihres Joballtags im Büro vor dem Computer verbringen, sollte dieser optimal auf Ihren Körper abgestimmt sein. Dabei gilt die Devise „weniger ist mehr“ – vermeiden Sie jeglichen Kraftaufwand und unnötige Drehbewegungen ihrer Gelenke. Praktisch umgesetzt bedeutet das, die Arbeitsgeräte möglichst linear auszurichten:

    – Den PC-Monitor auf Augenhöhe einstellen, sodass die aufgerichtete Halswirbelsäule beim Erfassen des Bildschirms des Bildschirms kaum gedreht werden muss und entspannt an der Kopflehne des Stuhls aufliegt.

    – Die Entfernung zwischen Monitor und Blickposition beträgt um die 50 cm. Bei diesem Sehabstand empfiehlt sich eine Schriftzeichengröße von 3-4mm.

    – Auch der Oberkörper bewegt sich beim Bedienen des PCs im Idealfall kaum und ist dem Bildschirm direkt frontal zugewandt.

    – Die Höhe Ihres Schreibtischs sollten Sie so wählen, dass beim Tippen ein 90-Grad-Winkel im Ellenbogen entsteht. Er bildet die Verlängerung des Unterarms. Vermeiden Sie daher geneigte Handgelenke oder eine verkrampfte Fingerstellung. Diese Richtlinie hilft ebenfalls bei der Positionierung von Tastatur und Maus und Stuhl.

    – Die Maus wird direkt neben der Tastatur positioniert. Empfehlenswert ist eine digitale Maus ohne Kabel und ein Mauspad, um den Bewegungsradius stets unter Kontrolle zu halten.

    Arbeitsunterlagen platzieren Sie optimalerweise zwischen der Tastatur und dem Bildschirm, um Verrenkungen im Rumpf zu vermeiden.

    – Zur Sitzposition empfiehlt sich aus ergonomischer Sicht ein 90-Grad-Winkel in den Kniegelenken. Achten Sie darauf, einen Schreibtischstuhl zu wählen, der sich sowohl in eine fixierte als auch in eine federnde Position einstellen lässt. So kommt es erst gar nicht zu Rückenproblemen.

    – Schaffen Sie sich Platz: Schreibtisch und Monitor sollten eine ausreichende Fläche besitzen, auf der Sie (sich und) Ihre Unterlagen ausbreiten können. Um keine Verspannungen im Rücken oder Unterkörper zu riskieren, brauchen Sie außerdem genügend Beinfreiheit.



Auch, wenn Sie viel zu tun haben: Sitzen Sie niemals Ihre volle Arbeitszeit in nur einer Position. Wie wichtig dynamisches Sitzen und Mobilitätspausen sowohl für Ihr gesundheitliches Wohlbefinden als auch das Wohlgefühl am Arbeitsplatz sind, erfahren Sie in Teil IV dieser Serie.

Die optimale Ausstattung und Ausrichtung der Arbeitsmittel stellt die Grundlage dar, um das maximale Leistungspensum zu erschöpfen.
Je mehr auf derartige ergonomische Richtlinien beachtet wird, desto weniger Krankheitsfälle gibt es – davon profitieren sowohl Arbeitnehmer*in als auch Arbeitgeber*in!

Na, wie ist es um Ihren Arbeitsplatz bestellt? Erkennen Sie noch Verbesserungspotenzial? Dann reden Sie mit Ihrem Chef oder investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter*innen, denn auch das Zwischenmenschliche trägt zur Attraktivität eines Arbeitsplatzes bei (mehr hierzu erfahren Sie in Teil III der Beitragsserie). Es lohnt sich.

Im nächsten Beitrag stellen wir Ihnen einen weiteren, ebenso wichtigen, äußeren Faktor eines attraktiven Arbeitsplatzes vor: „Gute Raumkonditionen“ ergänzen das hier begonnene Fundament für das „Rundum Wohlfühlen am Arbeitsplatz“.

Übersicht der Artikel zur Einführung in die ergonomische Arbeitswelt


(1/4) Die optimale Ausstattung und Ausrichtung der Arbeitsmittel
(2/4) Gute Raumkonditionen
(3/4) Soziales Umfeld
(4/4) Sie selbst




Weiterführende Literatur:

ManPowerGroup Studie: Bevölkerungsbefragung
Jobzufriedenheit 2018
.

ManPowerGroup Webseite: Studie Jobunzufriedenheit.

ERGONOMIE KATALOG: Arbeitsmittel richtig positionieren.

karriere bibel: Diverses „karriere bibel“.

Digitaler Mittelstand: Arbeitsplatz einrichten – so fühlen Sie sich wohl.

Stern: Feelgood Management – Professionelles Wohlfühlen am Arbeitsplatz.

KARRIERE GURU: Tipps zur Büroeinrichtung.

Bildernachweis:
Urheber: Christina Morillo/ Pexels