In der vergangenen Woche haben wir uns mit den Analyseverfahren zur Identifikation von Gesundheitsbelastungen beschäftigt. Der nächste Schritt in unserer Reihe über den Ablaufprozess des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist die Nutzung der gewonnenen Erkenntnisse zur Planung und Umsetzung sinnvoller Maßnahmen.

Die Kriterien zur Auswahl von Maßnahmen


Nachdem die Ziele des BGM feststehen und der betriebliche Gesundheitsbericht erstellt wurde, erfolgt die Auswahl effektiver und effizienter Maßnahmen. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu fördern. Daher sollten Sie sich als Initiator*in unbedingt fachmännische Beratung einholen und gründlich recherchieren, um Effektivität und Nachhaltigkeit Ihrer Maßnahmen zu gewährleisten. Im Rahmen der Umsetzung ist eine gute Kommunikation sowie gemeinsame Organisation und Teilhabe der Mitarbeitenden essenziell. Auch Führungskräfte müssen frühzeitig über den Sinn und Zweck der Maßnahmen informiert sein, um gegebenenfalls die Dienstpläne o. ä. anzupassen. Die schönsten und effizientesten Aktionen werden zwangsweise erfolglos bleiben, wenn die Führungsetage im selben Zeitraum verpflichtende Meetings ansetzt.


Die Maßnahmen lassen sich in drei Bereiche unterscheiden:

    Technisch – bspw. Arbeitsfläche, Arbeitsmaterialien

    Organisatorisch – bspw. Feedback, Pausenzeiten

    Personenbezogen – bspw. Betriebliche Gesundheitsförderung

Alle Maßnahmen sollten sich immer auf die Ergebnisse der zuvor durchgeführten Analysemethoden und die Routinedaten des Unternehmens stützen, denn sie geben Informationen, in welchen Bereichen Potenzial für erfolgreiche Handlungsansätze ist. Bei der gemeinsamen Planung von Maßnahmen im Steuerkreis sollten sich stets die Rahmenbedingungen für die Umsetzung bewusst gemacht werden:
Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Wie ist der voraussichtliche zeitliche und finanzielle Aufwand? Greift die Maßnahme in irgendeiner Art in den Arbeitsablauf ein? Entstehen hier besondere organisatorische Herausforderungen? Wie wahrscheinlich ist eine Akzeptanz der Maßnahme von den Mitarbeitenden? Wie kann der Erfolg der Maßnahmen in Kennzahlen messbar gemacht werden?


Ein Beispiel für ergriffene Maßnahmen eines mittelständischen Unternehmens


Im Folgenden haben wir aufgelistet, wie ein Maßnahmenkatalog in den Teilbereichen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in der Praxis aussehen kann, wenn man sich an dem oben erwähnten TOP-Prinzip orientiert.

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie an einzelnen aufgeführten Maßnahmen interessiert sind. VisionGesund bietet ein großes Portfolio unterschiedlicher Aktionen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

    T: Erweiterung der persönlichen Schutzausrüstung

    T: höhenverstellbare Arbeitsplätze

    T: ergonomische Platzierung von Arbeitsmitteln

    O: Einführung Betriebliches Eingliederungsmanagement

    O: Fortbildungsmanagement und altersgemischte Teams

    O: Einführung von strukturierten Blitzlicht-Meetings für direkte Kommunikation

    O / P: Erhöhung Teilnehmerzahl Grippeschutzimpfung mit Pieks-Prämie

    P: Workshops zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz

    P: individuelle Ergo-Checks

    P: Fit-For-Work-Kurse zur Förderung eines Bewegungsausgleichs

    P: Ernährungs-Workshops für bestimmte Zielgruppen, z.B. Azubis

    P: Ergonomieschulung am Arbeitsplatz

    P: Fahrsicherheitstraining für alle Mitarbeitenden, die ein Firmenfahrzeug bewegen

    P: Stressmanagement für Führungskräfte

Nach gemeinsamer Auswahl und Abstimmung der Maßnahmen durch den Steuerkreis, geht es nun an die Detail- und Zeitplanung sowie die Verteilung von Verantwortlichkeiten. In regelmäßigen Abständen – zum Abschluss von zeitlich befristeten Maßnahmen – müssen die durchgeführten Aktionen evaluiert und ihre Güte bewertet werden. Es muss auch eine Erfolgskontrolle zum Gesamtprozess des Betrieblichen Gesundheitsmanagement erfolgen – ganz im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Über diesen Schritt erfahren Sie mehrim letzten Teil der BGM-Beitragsserie.

Wenn Sie sich für Betriebliches Gesundheitsmanagement interessieren, dann lesen Sie gerne mehr auf unserer Webseite um oder kontaktieren Sie uns direkt. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!


Übersicht der BGM-Artikel


(1/5) BGM : Überblick Betriebliches Gesundheitsmanagement
(2/5) BGM : Stellenwert Gesundheit und Gründung eines Steuerkreises
(3/5) BGM : Analyseverfahren
(4/5) BGM: Festlegung und Planung der gesundheitsförderlichen Maßnahmen
(5/5) BGM: Evaluation und kontinuierliche Verbesserung




Weiterführende Literatur:

personal management info: Maßnahmen im BGM erfolgreich planen und umsetzen.

Unfallversicherung Bund und Bahn: Maßnahmen BGM.

Universitätsmedizin.mainz: Betriebliches Gesundheitsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen in Rheinland-Pfalz.

Gesundheitswirtschaft Hannover: Aktionsfelder: Gesundheitsworkshop..


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