Im letzten Beitrag in unserer Reihe zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement beleuchten wir den Evaluationsprozess zur Erfolgskontrolle der zuvor eingeleiteten Maßnahmen:
Welche Effekte hatten die Maßnahmen? Wurden die gesetzten Ziele erreicht? War die Investition erfolgreich? Wo ist Potenzial zur Optimierung?


Die Evaluation


Idealerweise wurde im Zuge der Entwicklung geeigneter Maßnahmen gleichzeitig ein Ziel definiert und auch, wann dieses Ziel erreicht sein wird.
Betriebs- und Gesundheitskennzahlen, die im Rahmen der Analyse erhoben wurden, können nun ein weiteres Mal herangezogen werden. So wird die gesundheitliche Situation im Unternehmen vor- und nach der Intervention verglichen: der sogenannte Prä-Post-Test.
Die Situation kann im Rahmen einer Mitarbeitendenbefragung oder durch medizinische Diagnostiken festgestellt werden. Andererseits ist auch eine Erhebung der wirtschaftlichen Entwicklung möglich, indem betriebswirtschaftliche Kennzahlen verglichen werden.

Wie bereits im zweiten Artikel unserer Reihe beschrieben, kann der Steuerkreis eine salutogenetische- oder eine pathogenetische Sichtweise annehmen. In der Evaluation von Maßnahmen, die auf neue Ansätze hinweisen wird, versucht das Betriebliche Gesundheitsmanagement gemäß der Salutogenese vorzugehen. Demnach wird die Blickrichtung darauf gelenkt, wie die Anwesenheit und Motivation der Mitarbeitenden verbessert werden kann anstatt die Fehlzeiten oder Störfaktoren zu fokussieren.


Der kontinuierliche Optimierungsprozess


Das Konzept des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ist nach der Evaluation und Auswertung nicht abgeschlossen. Es handelt sich vielmehr um einen fortwährenden Prozess, der aus den Ergebnissen der Erfolgskontrolle neue Ansätze für weitere Maßnahmen ableitet. So wiederholen sich die Schritte stets vor neuem Hintergrund.

Die Evaluation liefert nicht nur eine reflektierende Betrachtung, sondern ist auch Entscheidungsgrundlage für die weitere Gesundheitsförderung. Insofern ist sie zugleich Ende und Anfang eines jeden Prozesses im Gesundheitsmanagement.

Insbesondere bei den Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderungen können kurzfristige Auswertungen vorgenommen werden, um einem kontinuierlichen Optimierungsprozess zu folgen.
Regelmäßige Kurzbefragungen zu durchgeführten Gesundheitstagen und Aktiv-Kursen sowie die Erfassung der Teilnahmequoten ermöglichen eine gezielte Optimierung der Maßnahme. Eine Messung der Teilnahmequote nach unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen gibt z. B. Aufschluss über mögliche Kommunikationsprobleme in der Bewerbung der Angebote. Wichtig ist hier, wie bei allen Befragungen und Auswertungen, dass gegebenenfalls das Einverständnis der Mitarbeitendenvertretung eingeholt wurde. Idealerweise sind deren Vertreter schon im Steuerkreis aktiv.


Kurz und knapp: Das bringt BGM.


Mit den gewonnenen Erkenntnissen lässt sich also der gesamte Prozess verbessern:

    – Die verwendeten Mittel und Ressourcen können nach Kosten-Nutzen-Verhältnis bewertet werden.
    – Erfolgreiche Interventionen können verlängert, weniger erfolgreiche Maßnahmen im Steuerkreis überdacht und verändert werden.
    – Es wird deutlich, ob das zuvor klar festgelegte Ziel erreicht wurde.
    – Im Rahmen der Evaluation wird der Steuerkreis BGM zeitnah auf neue Risikofaktoren oder eine mitunter nötig gewordene Anpassung der etablierten Präventionsmaßnahmen und Gesundheitsförderung aufmerksam.



Wenn Sie sich für Betriebliches Gesundheitsmanagement interessieren und sich über unsere Beitragsserie hinaus informieren wollen, dann lesen Sie gerne mehr auf unserer Webseite um oder kontaktieren Sie uns direkt. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!


Übersicht der BGM-Artikel


(1/5) BGM : Überblick Betriebliches Gesundheitsmanagement
(2/5) BGM : Stellenwert Gesundheit und Gründung eines Steuerkreises
(3/5) BGM : Analyseverfahren
(4/5) BGM: Festlegung und Planung der gesundheitsförderlichen Maßnahmen
(5/5) BGM: Evaluation und kontinuierliche Verbesserung




Weiterführende Literatur:

Weigl, Christian; Weinreich, Ingo: Unternehmensratgeber betriebliches Gesundheitsmanagement. Grundlagen – Methoden – personelle Kompetenzen. Erich Schmidt Verlag GmbH & Company, 2011.


Bildernachweis:
Urheber: Christina Morillo / Pexels