Laut Workplace Insights 2025-Studie* ist das Risiko für einen Burn-out in der Altersgruppe 31-40 Jahre am höchsten. Um dem entgegenzuwirken, werden Führungskultur und altersgerechte Prävention bedeutsamer denn je. Eine wichtige Stellschraube in diesem Zusammenhang ist die psychische Belastung am Arbeitsplatz. Doch wie lässt sich diese bestimmen und verringern? Einen praxisnahen Fahrplan zur Ermittlung und Reduzierung psychischer Belastung am Arbeitsplatz liefert die Veröffentlichung „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung – Fachliche Empfehlungen für die praktische Anwendung 2025“ des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

Psychische Gefährdungsbeurteilung: Vorlage zur Umsetzung

Eine gut umgesetzte Gefährdungsbeurteilung kommt allen im Unternehmen zugute – so die Erfahrungswerte der Fachgruppe GB Psyche des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V., kurz BDP. Für die fachlichen Empfehlungen zur praktischen Anwendung fließt das Wissen aus über 500 Gefährdungsbeurteilungen ein: Worauf kommt es bei der Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung im Unternehmen an? Wie kann psychischer Stress am Arbeitsplatz reduziert werden? Die Empfehlungen geben Personalverantwortlichen, Führungskräften, Betriebsräten und Arbeitsschutzbeauftragten einen Leitfaden an die Hand.

Befähigung zur Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung für Unternehmen

 

Ziel der Veröffentlichung ist es, Unternehmen zu einer fachlich versierten Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung zu befähigen sowie Aufsichtspersonen in der Durchführung zu unterstützen. Außerdem soll die praxisnahe Handlungsanleitung Anwenderinnen und Anwender bei der fachgerechten Umsetzung begleiten. Eine Besonderheit der Veröffentlichung ist der systematische Ansatz mit den drei Bewertungsebenen Ergebnis- und Prozessqualität sowie Ausschlusskriterien. Der Kerninhalt besteht aus den sieben Prozessschritten zur Umsetzung.

    Vorgehen psychische Gefährdungsbeurteilung: Sieben Prozessschritte

    Die sieben Prozessschritte für die Gefährdungsbeurteilung Psyche bilden alle Aufgaben von der Planung bis zur Wirkungskontrolle ermittelter Maßnahmen ab. Dabei ist eine fundierte Prozessplanung die Basis für das Gelingen. In der Veröffentlichung können Sie alles im Detail nachlesen. Die Schritte aus der Veröffentlichung in Kürze:

    1. Festlegen von Arbeitsbereichen und Tätigkeiten: Je nach Bereich führen Mitarbeitende unterschiedliche Aufgaben aus und sehen sich mit verschiedenen Arbeitsbedingungen wie der Arbeitszeit, -umgebung und -mitteln, sozialen Beziehungen etc. Die Aufsplittung von Bereichen und Tätigkeiten ermöglicht valide Ergebnisse und wirksame Maßnahmen im weiteren Verlauf.
    1. Ermitteln der Gefährdungen: Für die bestimmten Arbeitsbereiche und Tätigkeiten werden als Nächstes psychische Gefährdungen und ihre Ursachen identifiziert. Das gelingt über verschiedene Methoden wie Befragungen, Workshops oder Beobachtungen. Ein qualitatives Vorgehen bei der Datenerhebung ist entscheidend für die Validität und Nutzbarkeit der Gefährdungsermittlung.
    1. Beurteilen der Gefährdungen: Belastungen sind dann gefährdend, wenn Gesundheitsrisiken dadurch erhöht werden. Im nächsten Step werden die ermittelten Gefährdungen anhand eines Ampelsystems eingeordnet:
    • Rot zeigt einen dringenden Handlungsbedarf bei einer Gefährdung an, um diese zu reduzieren.
    • Gelb bezeichnet Gefährdungspotenziale, bei denen die Risiken minimiert werden müssen.
    • Grün gibt an, dass kein Veränderungsbedarf besteht.
    1. Festlegen konkreter Arbeitsschutzmaßnahmen: Das Arbeitsschutzgesetz gibt vor, dass die Arbeit so zu gestalten ist, dass Gefährdungen für die physische und psychische Gesundheit vermieden oder minimiert werden. Daher werden nun anhand der Ergebnisse aus vorherigem Schritt qualitative Arbeitsschutzmaßnahmen festgelegt. So entspricht die psychische Gefährdungsbeurteilung dem Arbeitsschutzgesetz.
    1. Durchführen der Maßnahmen: Nun werden die bestimmten Maßnahmen umgesetzt und im Unternehmen eingeführt, um die tatsächlichen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden zu verbessern und psychische Belastung in der Praxis zu reduzieren. Auch Führungskräfte erfahren so Selbstwirksamkeit und aktive Verbesserung des Miteinanders.
    1. Überprüfen der Wirksamkeit der Maßnahmen: Die umgesetzten Maßnahmen kommen nun auf den Prüfstand und es wird erhoben, wie sich die psychische Belastung verändert hat: Spüren die Mitarbeitenden einen gesundheits- und leistungsfördernden Effekt auf der Arbeit oder muss nochmal nachjustiert werden?
    1. Fortschreiben der Gefährdungsbeurteilung: Eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung ist kein einmaliges Projekt. Nur durch eine kontinuierliche Überprüfung und gegebenenfalls eine Aktualisierung der Beurteilung in regelmäßigen Abständen kann die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz fortlaufend sichergestellt und Risiken reduziert werden.

    Fazit

    Eine qualitativ hochwertige Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung ist mehr als ein Pflichtprogramm: Sie schafft gesunde Rahmenbedingungen, steigert die Leistungsfähigkeit und reduziert Fehlzeiten. Wer das Vorgehen psychische Gefährdungsbeurteilung systematisch umsetzt, legt die Grundlage für eine moderne Unternehmenskultur – im Einklang mit den Leitlinien der INQA, der GDA und den Fachverbänden wie dem BDP.

     

     

     

    Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung: Muster-Vorlage zur Umsetzung

    Eine wirkungsvoll durchgeführte Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung verbessert die Arbeitsbedingungen und minimiert die psychische Gefährdung am Arbeitsplatz. Die Produktivität insgesamt der Arbeitsorganisation erhöht sich und Ausfälle reduzieren sich. Dabei ist eine methodisch fundierte Durchführung unerlässlich, um passende Ergebnisse zu erzielen. Auf der Homepage des BDP und über den folgenden Link können Sie sich die Veröffentlichung „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung – Fachliche Empfehlungen für die praktische Anwendung 2025“ in Gänze herunterladen. Nutzen Sie die diese zur Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung als Vorlage!

    Sie möchten eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung in Ihrem Unternehmen durchführen? Mit VisionGesund und unseren Leistungen haben Sie einen erfahrenen Partner an Ihrer Seite – Sprechen Sie uns für mehr Informationen zu den Themen an!

     

      Ihr Team VisionGesund.





      Bildernachweis:

      Urheber*in: freepik > tirachardz

      *Quelle: https://www.krankenkassenzentrale.de/fakt/burnout-gefahr-am-arbeitsplatz-ergebnisse-der-groessten-deutschen-beschaeftigtenstudie-2025 , 03.07.2025.