Mythen ums Abnehmen

Mit dieser Ernährung nehmen Sie ab! Dieser Shake lässt die letzten Fettpolster verschwinden! Satt, aber 10 kg leichter!

Derzeit laufen sie im Fernseher wieder rauf und runter: Werbespots zu den neuesten, gewichtsreduzierenden Ideen. Und wer kennt Sie nicht auch aus dem Internet, die zahllosen Anzeigen, die eine schnelle Veränderung des Körpergewichts versprechen? Nicht alles, was dort vorgestellt wird, ist per se schlecht oder fragwürdig, denn es gibt auch die eine oder andere gute Idee. Aber wie erkenne ich – als Otto Normal-Verbraucher – den Unterschied zwischen guten und schlechten Ansätzen zur Ernährung?

Dazu sollte man wissen, wie das Prinzip der Ernährung im Körper eigentlich funktioniert. Zur Veranschaulichung soll eine kleine Metapher dienen:

Denken Sie einmal an das Betanken Ihres Autos. Stellen Sie sich vor, Sie tanken Ihr Auto morgens halb voll und tanken die gleiche Menge am Mittag noch einmal. Nach diesen zwei Betankungen ist der Tank Ihres Autos gut gefüllt. Solange Sie nicht übermäßig viel mit Ihrem Auto umherfahren, wird sich der Tank im Laufe des Tages nicht wesentlich leeren. Versuchen Sie nun am Abend, das Auto erneut zu betanken, läuft der Tank sehr schnell über. Glücklicherweise haben moderne Zapfpistolen einen Überlaufschutz, der dies verhindert. Unser Körper hat diesen nicht!

 

Fehlender Bewegungsausgleich lässt unseren Tank überlaufen

Wenn Sie nun morgens frühstücken und mittags eine weitere ordentliche Mahlzeit zu sich nehmen, ist Ihr „Tank“ gut gefüllt. Fehlt der tägliche Bewegungsausgleich, um Ihre (möglicherweise vorwiegend) sitzende Arbeitstätigkeit zu kompensieren, werden Sie Ihren Tank kaum merklich geleert haben, bis Sie abends die nächste Mahlzeit zu sich nehmen.

Da der Körper – im Gegensatz zum Autotank – die zusätzliche „überlaufende“ Energiemenge jedoch aufnimmt, muss diese woanders untergebracht werden. Unser Körper verarbeitet diesen Überschuss an Energie durch die Herstellung von Fettzellen – unsere menschlichen Reservetanks.

Aus physiologischer Sicht ist die Fettzelle ein Notfallspeicher und stellt den Energiebedarf sicher, wenn der tägliche Bedarf einmal nicht durch unsere Ernährung gedeckt werden kann.

 

Unser Körper schützt seine Notfalldepots und wir behalten die Fettreserven auf der Hüfte

Häufig lassen sich aber Diäten finden, die eine drastische Reduzierung der Lebensmittel (und damit der zugeführten Energie) vorsehen, um unsere Reservetanks aufzubrauchen. Doch hier hat unser Körper nun im Vergleich zum Auto einen Schutzmechanismus eingebaut!

Sobald der Körper deutlich weniger Energie bekommt als gewöhnlich, werden die Fettzellen nicht abgebaut, sondern zum Schutz aufbewahrt. Stattdessen wird erst einmal der Motor unseres Autos – unsere Muskulatur – verkleinert. Der Körper denkt nämlich, dass der Motor zu groß ist und zu viel verbraucht.Was kann man also tun, um die eigenen „mühsam anerzogenen Reservetanks“ zu verkleinern oder ihre Entstehung zu verhindern? Im Wesentlichen gibt es zwei Hebel:


Zum einen sollte die Nahrungsaufnahme richtig über den Tag verteilt werden.

Ihre Ernährung hängt auch von Ihrem Alltag und Ihrem Aktivitätslevel ab. Darunter fällt auch die Verteilung Ihrer Mahlzeiten. Generell sollten Sie jedoch feste Mahlzeiten einplanen anstatt Ihrem Körper immer wieder Energie in Form von „Snacks“ zuzuführen. Auch die Qualität ist hier entscheidend, schließlich tanken Sie auch Autosprit, der Ihren Wagen optimalerweise nicht beschädigt, sondern Ihm als Kraftstoff dient.


Zum anderen muss unser Auto, also unser Körper, ausreichend bewegt werden.

Nur so kann sich der gefüllte Tank zwischendurch leeren.


Lassen Sie sich also nicht irritieren, wenn Sie die nächsten Anzeigen zu „Wunderdiäten“ sehen. Einfach links liegen lassen und an diese einfachen Hinweise denken.

Wenn Sie der Meinung sind, Sie haben in Ihrem Arbeitsalltag keine Möglichkeit sich mehr zu bewegen, lesen Sie unseren Beitrag zur alltagstauglichsten Sportart der Welt!

In diesem Sinne: Guten Appetit und gute Fahrt!

Ihr Team VisionGesund.



Weiterführende Literatur:

wissenschaft.de: DIE gesunde Ernährung gibt es nicht. (Link Stand: 17.02.2014)


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Urheber: Andrea Piacquadio / Pexels