Betriebliches Gesundheitsmanagement (kurz: BGM) ist seit Jahren ein aufsteigender Trend in deutschen Unternehmen. Wir klären auf, was sich hinter dem Begriff „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ verbirgt und welche Chancen sich damit für Unternehmen bieten.


Was ist BGM?

Wie auch hier beschrieben, kann es sich kein Unternehmen leisten, auf eine Form von Betrieblichem Gesundheitsmanagement zu verzichten. Denn BGM ist mehr als die Darstellung sozialer Verantwortung. Genauso vielfältig wie die deutschen Unternehmen ist auch die Ausprägung eines BGM – große Konzerne widmen sich dem Thema anders als kleinständische Familienbetriebe. Dabei sind die zentralen Bausteine immer gleich, denn:

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die Gestaltung, Lenkung und Entwicklung betrieblicher Strukturen und Prozesse, um Arbeit, Organisation und Verhalten am Arbeitsplatz gesundheitsförderlich zu gestalten. Sie sollen den Beschäftigten und dem Unternehmen gleichermaßen zugutekommen.

(Quelle: Bernhard Badura; Wolfgang Ritter; Michael Scherf: Betriebliches Gesundheitsmanagement – ein Leitfaden für die Praxis. Berlin, Ed. Sigma 1999)


Betriebliches Gesundheitsmanagement möchte demnach ein Fundament für eine gesundheitsorientierte Unternehmenspolitik schaffen. Das Schlagwort hierbei ist Nachhaltigkeit. Auf Basis eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements können der Einsatz von Betrieblicher Gesundheitsförderung, Einflussnahme auf die Unternehmenskultur und Präventivmaßnahmen im Arbeits- und Gesundheitsschutz geplant werden. Zur Unternehmenskultur gehört, neben der Eingliederung in die Betriebsroutinen, das Bewusstsein der Mitarbeitenden für gesundes Arbeiten zu stärken.
Ein richtiges BGM nach den gesetzlichen Richtlinien im BGM-Teilbereich Arbeitsschutz bietet einen Mehrwert für das Unternehmen (z.B. die Verbesserung der Arbeitgeber-Attraktivität, die Steigerung der Leistungsfähigkeit und Motivation) und für die Mitarbeitenden (z.B. gesunde Arbeitsbedingungen, Mitbestimmung und Wertschätzung). Eine Win-Win-Situation.


Ruhige Vorbereitung statt teuren Aktionismus

1) Stellenwert Gesundheit / Leitbildentwicklung und Gründung Steuerkreis (Strukturen & Prozesse)

In einem Steuerkreis sollten immer sowohl Geschäftsleitung als auch Mitarbeitende vertreten sein. Dies verbessert die Formulierung einer klaren, inhaltlichen Zielsetzung, welche eine der Aufgaben eines Steuerkreises ist. Dazu kommen u.a. die Bereitstellung von Ressourcen, Festlegung von personellen Verantwortlichkeiten und die Durchführung der vier Kernprozesse Diagnostik, Planung, Interventionssteuerung und Evaluation.

2) Analyse der Mitarbeitergesundheit

Eine weitere wichige Aufgabe eines Steuerkreises ist die Auswahl einer geeigneten Analysemethode. Bevor Maßnahmen eingespielt werden können, muss identifiziert werden, welche Gesundheitschancen und -risiken für die Mitarbeitenden existieren. Synergien zum Arbeitsschutz lassen sich nutzen, indem die gesetzlich geforderte Analyse der psychischen Belastungen durchgeführt wird.

3) Planung und Umsetzung von Maßnahmen

Die Ergebnisse der Analysen geben Aufschluss über das weitere Vorgehen und in welchem Bereich Bedarf an (Präventions-) Maßnahmen besteht.

4) Evaluation und Nachhaltigkeit

Nach der Umsetzung der ersten drei Schritte steht die Erfolgskontrolle an, um die Nachhaltigkeit und Validität des Konzeptes zu gewährleisten. Gegebenenfalls kann nun mit der Planung neuer Maßnahmen begonnen werden.


Aktuelle Situation in Deutschland

Beim Blick auf die Fehlzeitenreports der letzten Jahre, bekommen Sie eine Idee, welche Kosten aufgrund von Krankheitsausfällen für ein Unternehmen jährlich entstehen können. Diverse Studien zeigen, dass der Einsatz von Betrieblichem Gesundheitsmanagement signifikant positiven Einfluss auf die Krankheitsausfälle hat.

    – Demnach kann ein richtiges BGM langfristigKosten decken .

    – Auch am Arbeitsplatz zeigte BGM hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Produktivität und Arbeitsmoral positive Ergebnisse.

    – Ein effektives Betriebliches Gesundheitsmanagement kann dazu führen, dass das Unternehmen im Rahmen von Wettbewerben zur Mitarbeitergesundheit eine besondere, positive öffentliche Aufmerksamkeit erreicht.

Ein Beispiel einer solchen Ehrung ist in dem Artikel Gesunde Mitarbeiter, gesundes Unternehmen der IHK plus beschrieben.

Bei den aktuell steigenden Alterstendenzen ist es außerdem wichtig, alle Mitarbeitenden auch im höheren Alter fit und leistungsfähig zu halten.


Wenn Sie sich für Betriebliches Gesundheitsmanagement interessieren, dann lesen Sie gerne mehr auf unserer Webseite um oder kontaktieren Sie uns direkt. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!


Übersicht der BGM-Artikel


(1/5) BGM : Überblick Betriebliches Gesundheitsmanagement
(2/5) BGM : Stellenwert Gesundheit und Gründung eines Steuerkreises
(3/5) BGM : Analyseverfahren
(4/5) BGM: Festlegung und Planung der gesundheitsförderlichen Maßnahmen
(5/5) BGM: Evaluation und kontinuierliche Verbesserung




Weiterführende Literatur:

IHK plus: Gesunde Mitarbeiter, gesundes Unternehmen.

AOK: Mitarbeitergesundheit leidet unter schlechter Unternehmenskultur.

pronova BKK: Studie BGM 2016.

Personalwirtschaft/ ias-Gruppe: BGM im Mittelstand.

enorm. Magazin: Eine finnische Stadt besiegt Übergewicht.

Twitter: Immer mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen.


Bildernachweis:
Urheber: rawpixel / Pexels